Unsere Reise nach Togo

Reiseimpressionen

Im August waren P. Joseph Afatchao, Josef Setz und ich, Elisabeth Kudla in Togo.
Ziel unserer Reise war es in erster Linie die Patenkinder und ihre Familien sowie unsere Ansprechpartner vor Ort persönlich kennenzulernen und uns über den Verlauf und den Stand unserer diversen “Nebenprojekte“ ein Bild zu machen.
Wir sind wieder gut nach Deutschland zurückgekehrt – mit vielen Eindrücken und Erlebnissen. Gerne möchten wir Euch/Sie an unserer Reise teilhaben lassen und ein bisschen davon erzählen.
Nachdem wir alle Hürden auf den Flughäfen mit diversen Kontrollen erfolgreich bestanden hatten, waren wir in Lomé, der Hauptstadt Togos am Spätabend angekommen – allerdings nur mit unserem Handgepäck – die Koffer waren am Flughafen in Paris zurückgeblieben – und wurden dort von P. Joseph Afatchao, der schon vor uns nach Togo geflogen war und einer kleinen Gruppe herzlichst begrüßt. Nach wenigen Stunden Schlaf begann unser Reiseprogramm: Wir trafen uns mit den Patenkindern aus Lomé zunächst zum gemeinsamen Gottesdienst. Feuriger Rhythmus und Gesang ließ uns schon etwas von der Lebendigkeit und dem Frohsinn der Menschen erahnen. Schon während des Gottesdienstes bemerkten wir das Strahlen der Kinder und ihr verstecktes, fast heimliches uns Zuwinken. Nach dem Gottesdienst gab es ein Fest für alle mit gegenseitigem Kennenlernen, Gesprächen mit den einzelnen Kindern und ihren Eltern und natürlich Fotoshooting. Wir drei haben von der Entstehung und Entwicklung des Projekts, unseren diversen Aktivitäten und Aktionen berichtet. Sowohl die Kinder als auch die Eltern hörten gespannt und aufmerksam zu. Ein Moment großer Freude war natürlich die Verteilung der Geschenke, die wir für die Kinder mitgebracht haben. Es war ein sehr schöner Tag mit bleibenden Eindrücken und vielen Grüßen an die Paten.

Treffen mit den Patenkindern aus anderen Städten/Dörfern folgten in den darauffolgenden Tagen. Manche Kinder haben die Gelegenheit genutzt, ihren Paten einen Brief zu schreiben oder für sie ein Video zu machen. Überall war bei den Kindern die Freude groß über die Geschenke, die die Paten uns für sie mitgegeben hatten; große Dankbarkeit auch bei den Eltern für das Schulmaterial, das wir an die Kinder verteilten. Dank großzügiger Spenden war es möglich, nicht nur für die Patenkinder sondern auch für weitere Kinder des Dorfes Schulmaterial für das neue Schuljahr zu kaufen und zu verteilen.

Ein ganz besonderes Fest wurde uns in einem kleinen Dorf, Keve, bereitet. Dort wurden wir von den Frauen und Kindern des Dorfes mit Tänzen, Trommeln, festlichem Gesang empfangen und mit Früchten der Erde beschenkt. Natürlich wurden wir sofort „Stammesgemäß eingekleidet“ und schon waren wir mitten drin und tanzten mit.

Wie überall hat P. Joseph auch hier von der Idee, der Vision unseres Projektes erzählt .„Mokpokpo“ (Hoffnung) oder „Akpe“, „AkpeKaka“ (danke) waren Worte, die wir von den Leuten immer wieder hörten.

Unsere Reise führte uns auch zu den Kindern ins Waisenhaus, das wir seit einiger Zeit mit Geld- und Sachspenden unterstützen.

Die Fahrten auf unwegsamen Straßen voller Schlaglöcher, durch die Prärie, vorbei an Palmen, Affenbrotbäumen, Mango-, Papaya-, Ananasbäumen waren für uns jedes Mal ein Abenteuer, vor allem wenn die Dunkelheit einbrach und wir noch unterwegs waren. Unser Fahrer und täglicher Begleiter, Bruno, war ein echter Schutzengel für uns. Er schaffte es immer wieder uns heil und sicher nach Hause zu bringen. Auch die Autofahrten in der Stadt, auf der einzig geteerten Straße, war jedes Mal ein Abenteuer: Autos, eine Unzahl von Mofataxis, die vor allem Frauen mit ihren Einkäufen und manchmal auch noch einem kleinen Kind transportieren, dazwischen Kinder die an der Ampel oder bei Schritttempo der Autofahrer an die Autos herantreten und Waren zum Verkauf anbieten……

Natürlich waren wir auch in den Dörfern wo durch das Zutun verschiedener Paten und sonstiger großzügiger Spender es möglich geworden war, Brunnen zu bauen. Die Freude Wasser, sauberes Wasser zu haben, ist für die Dorfbewohner groß. Dankes- und Lobreden der Dorfältesten gab es in allen Dörfern. Stolz wurden uns überall die Brunnen, dh. die Entnahme des Wassers vorgeführt und natürlich mussten auch wir von dem Wasser trinken.

Auch die Maismühle, die durch den Erlös aus diversen Aktionen gekauft werden konnte, haben wir uns angeschaut und selber Mais gemahlen……Wer hat von uns sonst schon mal die Gelegenheit selber Müller zu sein?

Ein Besuch auf dem Grand Marché, dem großen Markt in Lomé durfte natürlich auch nicht fehlen. Geschäftstüchtige Händler bieten hier ihre vielfältigen Waren zum Verkauf an. Überhaupt spielt sich das Leben der Menschen vor allem auf der Straße ab. Überall sieht man Verkaufsstände mit Obst und Gemüse, Kleidung oder sonstigen Waren.

Vieles gäbe es noch zu erzählen, von unserem Besuch in einer Klinik, unseren Besuchen bei einigen Familien zu Hause, von den verschiedenen Einladungen, die wir bekommen haben, von einem weiteren sehr beeindruckendem Besuch in einem Waisenhaus mit 120 kleinen Kindern, vom Besuch beim König und beim Bischof …….usw.
Wir haben vieles erlebt; wir haben miteinander gelacht und uns gefreut, wir haben strahlende Kinderaugen gesehen, wir sind Menschen begegnet, die wirklich nichts haben und dennoch glücklich sind und das Wenige, das sie haben miteinander teilen; wir wurden um weitere Hilfe und Unterstützung gebeten…… In unserem Reisegepäck bringen wir die Grüße, Fotos und Geschenke der Kinder und ihrer Familien mit und auch die Grüße all der Menschen, denen wir begegnet sind. In unseren Herzen empfinden wir eine tiefe Dankbarkeit für die miteinander gelebte und erlebte Zeit und den Wunsch, dass all das was im Projekt begonnen ist gut weiter geht.

Elisabeth Kudla, Sept. 2022