Die Mitgliederversammlung und das anschließende Paten- Freundestreffen fanden am 16. November 2025 in Nürnberg statt
Beim Patentreffen waren 36 Personen (Paten, Sponsoren, Interessierte) anwesend.
Manche von ihnen waren zum ersten Mal gekommen, andere waren auch bei
vorausgegangenen Begegnungen schon mit dabei.
Eine große Freude und Bereicherung war es für uns alle, dass auch in diesem Jahr der Vorsitzende unseres Vereins, Pfarrer Dr. Joseph Afatchao es wieder möglich machen konnte mit dabei zu sein.
Das Land Togo
Nach einer kurzen Begrüßung aller Anwesenden stellte uns Dr. Joseph Afatchao sein
Heimatland Togo etwas vor. Er begann seine Vorstellung damit, dass er uns zunächst die Bedeutung des Namens Togo näherbrachte. In einer der Landessprachen Togos, dem Ewe, bedeutet der Name Togo „auf dem anderen Ufer“ oder „hinter dem Fluss“.
Wie viele westafrikanische Küstenländer hat auch Togo eine gemeinsame lange Geschichte mit Europa. Von 1884 bis 1916 war das Gebiet Togo eine deutsche Kolonie und danach französische Kolonie bis April 1960. Die gemeinsame Sprache / Amtssprache der togolesischen Bevölkerung ist Französisch. Obwohl Togo klein ist, leben dort über 40 Volksgruppen zusammen. Jeder Stamm hat seine eigene Sprache und Tradition. Eine der Sprachen, die hauptsächlich gesprochen wird, ist Ewe. Aus dieser Sprache kommt auch das Wort MOKPOKPO, das wir in unserem Vereinsnamen haben, und das so viel wie Hoffnung bedeutet.
Togo liegt in Westafrika, Nachbarstaaten sind im Westen Ghana, im Osten Benin, im Norden Burkina Faso. Im Süden grenzt das Land an den Atlantischen Ozean. Hauptstadt und Regierungssitz ist Lomé mit seinen ca. 8 Millionen Einwohnern. Wie seine Nachbarländer erlebt Togo keine Jahreszeiten wie wir sie klassischerweise aus Europa kennen. Vielmehr lösen sich Trocken- bzw. Regenzeiten ab.
75 % der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft tätig. Viele Menschen leben nur von dem, was sie auf den eigenen Feldern anbauen. Das Leben für die Menschen in Togo ist nicht einfach. Teile der Bevölkerung sind so arm, dass sie hungern müssen.
Die Schulen sind nach französischem Vorbild organisiert. Die Analphabetenrate liegt bei ca.
40 %.
Dr. Joseph Afatchao kennt sein Heimatland Togo gut und weiß um die wirtschaftliche Situation und die Lebensumstände in seiner Heimat. Er weiß wovon er spricht, wenn er sagt, dass eine Schul- oder Berufsausbildung auch in Togo Voraussetzung ist, um Kindern zum Start ins Leben zu verhelfen. Bildung ist der Schlüssel zu einem selbstbestimmten und selbstverantworteten Leben. Ohne Bildung gibt es keine Aussicht auf Veränderung und eine gute Zukunft.
Geschichte und Entwicklung unserer Vision „jedem Kind eine Zukunft“
Nach dem Exkurs, der sehr interessanten imaginären Reise nach Togo, gab es einen Einblick in die Geschichte und Entwicklung des Projekts / unserer Vision „jedem Kind eine Zukunft“, mit der im Jahr 2017 alles angefangen hatte.
Wir haben über erste Schritte, erste Spenden und erste Aktionen aus den Jahren 2017 bis 2023 berichtet und mit Fotos anschaulich dargelegt. Im Jahr 2023 war der Schritt vom „Projekt zum Verein“ mit der Vereinsgründung „MOKPOKPO – Hoffnung und Hilfe für Kinder in Togo e.V.“ Aus einem kleinen Samenkorn hat sich seit 2017 Großes entwickelt. Joseph ist nicht allen geblieben mit seiner Vision – weitere Menschen aus Nürnberg, aus Mering und Kempten sind dazu gekommen und unterstützen unsere Arbeit. Längst sind es nicht nur Paten und Interessierte aus dem näheren persönlichen Umfeld – es gab in diesem Jahr auch eine Anfrage für Patenschaften aus Österreich. Auch eine Familie in Italien, die wir im Sommer kennen-gelernt haben, wollte unsere Arbeit in Togo unterstützen und hat kurzer Hand genau die Geldsumme gespendet, die nötig war, damit ein behindertes Kind, für die der Pate weggefallen ist, für ein weiteres Jahr in die Schule gehen kann.
Unsere Vereinsziele: Schul- und Ausbildungspatenschaften
Danach wurden unsere Vereinsziele: Schulpatenschaften, Ausbildungspatenschaften, Bau von Brunnen vorgestellt.
Aktuell unterstützen wir 92 Kinder, 8 Azubis, sowie 10 Seminaristen. Seit unserem Patentreffen im Oktober 2024 wurden 8 neue Schulpatenschaften übernommen.
Seit Projektbeginn haben 9 Azubis ihre Ausbildung mit Erfolg abgeschlossen.
2 von ihnen konnten, dank ihres Paten in diesem Jahr ihre eigene kleine Schneiderei eröffnen, für eine weitere Schneiderin wird gerade ein Atelier gesucht/gebaut /eingerichtet.
Video Ateliereröffnung Richard
Brunnenbau
Für uns hier in Deutschland ist eine grundlegende medizinische Versorgung selbst-verständlich, genauso der Zugang zu sauberem Trinkwasser. In Togo ist das für viele Menschen aber keineswegs so. Durch den Bau von Trinkwasserbrunnen sollen die Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser verursacht werden minimiert und die Kindersterblichkeit gesengt werden.
Die ersten Brunnen konnten 2018/2019 durch Spenden von Privatpersonen gebohrt werden. Seit Vereinsgründung, dh. seit Beginn des Jahres 2024 sind durch das persönliche Engagements eines pensionierten Lebensmittelkaufmanns, der schon in anderen Vereinen erstaunliche Spendenerfolge erzielt hatte, 20 weitere Brunnen dazu gekommen. Insgesamt sind es inzwischen mehr als 30 Brunnen, die in verschiedenen Dörfern finanziert und errichtet wurden. Im Juli dieses Jahres war unser Vorsitzender, Dr. Joseph Afatchao, zusammen mit einer Gruppe aus Kempten in Togo. Bei dieser Gelegenheit sind sie auch in Dörfer gefahren, in denen Brunnen errichtet wurden und wohnten der Einweihung einiger Brunnen bei. Da die Namen der Spender auf Tafeln an den jeweiligen Brunnen angebracht werden, konnten die Reisenden auch ihre Namen dort lesen. Die feierliche Einweihung / Übergabe eines Brunnens an die Dorfgemeinschaft ist immer für alle im Dorf ein Tag großer Freude und Dankbarkeit.
Fertiggestellter Brunnen
Brunnenbau
Aktionen / Hilfe, die in Togo ankommt
Wir haben auch kurz über diverse Aktionen gesprochen, die zugunsten des Vereins in letzter Zeit durchgeführt wurden.
Für Kinder eines Waisenhauses konnte Schulkleidung genäht werden.
Aus dem Erlös der Weihnachtsverkaufsaktion 2024 wurden für die Bevölkerung eines sehr armen Dorfes Lebensmittel für ein Osteressen eingekauft.
Mit unserer letzten Paketlieferung wurden für die Bevölkerung eines weiteren sehr armen Dorfes Kleidung, Lebensmittel, Hygieneartikel etc. verschickt.
Kürzlich hatte uns Faber Castell mit einer großen Menge an Buntstiften überrascht, die wir, zusammen mit einer Buchspende an französisch sprachigen Büchern an eine Schule
weiterleiten konnten.
Einigen Sponsoren liegen vor allem die Kinder in Waisenhäusern am Herzen für die sie regelmäßig spenden, damit sich die Kinder über ein einfaches, aber dennoch leckeres Festmahl an Weihnachten freuen können oder damit Schulmaterial und Decken für die Kinder eingekauft werden.
Schulmaterial für Kinder im Waisenhaus Weihnachtsfest im Waisenhaus
Stromaggregat für das Waisenhaus „Mother Charity“ in Kpalime
Kürzlich gab es eine großzügige Spende für ein Stromaggregat für das Waisenhaus „Mother Charity“ in Kpalime. Die Freude hierüber war natürlich riesig.

Video Stromaggregat Waisenhaus „Mother Charity“, Kpalime
Außerdem wurden für dieses Waisenhaus gerade 50 Matratzen bei einem lokalen Unternehmen bestellt, welche als Weihnachtsgeschenk an das Waisenhaus gespendet werden.
Aus sog. „freien Spenden“ konnte für ein Kind, das sich bislang nur auf den Knien robbend fortbewegen konnte, ein Rollstuhl angeschafft werden.
Dies, um nur einige Beispiele zu nennen, wie Hilfe aus dem Verein in Togo ankommt und genutzt wird.
Weitere geplante Projekte
Ein großes Anliegen ist es von Dr. Joseph Afatchao in naher oder ferner Zukunft ein eigenes Waisenhaus zu bauen, damit sich schlimme Kinderschicksale zum Positiven wenden können. Viele Kinder müssen schon als kleine Kinder Schlimmes erleben, sind sich selbst überlassen und müssen sich allein durchs Leben kämpfen. Verwaiste Kinder brauchen besonderen Schutz.
Anfang November haben wir mit der Unterstützung lernschwacher Patenkinder durch Nachhilfeunterricht begonnen. Auch soll das Miteinander der Kinder durch gemeinsame Ausflüge oder Workshops gefördert werden. Geplant ist auch Azubis, die ihre Ausbildung beendet haben, noch für einige Zeit weiter zu begleiten und ihnen in den Anfängen ihrer Berufstätigkeit mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Ggfs. können sie später selber einmal Jugendliche als Azubis aufnehmen.
Kaffee und Kuchen, ein Austausch unter den Teilnehmern sowie Fotoshooting (Paten lassen sich für ihre Patenkinder fotografieren) waren natürlich auch eingeplant.
Der gesamte Nachmittag war von einer heiteren, familiären Atmosphäre geprägt, in der sich alle wohl gefühlt haben.
Mit Freude und Dankbarkeit im Herzen, mit vielen Eindrücken, Informationen und Begegnungen ging der gemeinsame Nachmittag zu Ende, hoffend auf ein baldiges Wiedersehen.
Elisabeth Kudla (November 2025)